Exzerpt: Handro, Saskia: Historische Erkenntnisverfahren, in: Günther-Arndt, Hilke (Hrsg.): Geschichtsmethodik, Berlin 2010, S. 25-45
1. Einleitung | 25-27.
- Was istGeschichte? | S. 25
- Vergangenes Geschehen? (res gestae)
- Wissen über vergangenes Geschehen? (Historie)
- Präsentationsform des Wissens über vergangenes Geschehen? (Narration)
- Wie entstehtGeschichte?
- Vergangene Wirklichkeit ≠ Geschichte
- Geschichte ist Konstrukt
- Historische Erkenntnisverfahren, denen das historische Denken folgt
- Methoden
- Strategien
- Theorien
- Historische Methode
- s.u.
- Strategien historischer Forschung
- Verstehen
- Erklären
- Grundlage: Quellen
- Geschichte ist „das Ergebnis der Rekonstruktion vergangener Wirklichkeit mithilfe historischer Erkenntnisverfahren!“ | S. 27
- Ergebnis
- Reflexion
- Verwendung von Alltagstheorien (Geschichte als Fortschritt)
2. Historische Erkenntnisverfahren und historisches Lernen | S. 27-29
- Historische Erkenntnisverfahren | S. 27
- Handlungswissen für die Rekonstruktion und Analyse
- Schüler sollen … mit Geschichte umgehen
- lebenslang
- eigenständig
- kritisch
- Methodische Strukturierungskonzepte | S. 28
- Problemorientierter Geschichtsunterricht
- Gegenstandswissen
- Problemorientierter Geschichtsunterricht
- Handlungsorientierter Geschichtsunterricht
- Erkenntniswissen, -verfahren
- Unterschied Lehrer-Schüler | S. 29
- Fachliches Vorwissen
- Lebensweltliches Erfahrungswissen
- Lebensalterspezifisches Vergangenheits- und Geschichtsverständnis
- Folgen davon für den Unterricht
- Didaktische Reduktion und Elementarisierung der Inhalte
- Lernprogression begründen, Transparenz
- Schülerorientierung: Lebenswelt- und Gegenwartsbezug
3. Historische Methode | S. 30-41
- „Der kontrollierte Prozess der Herstellung historischen Wissens auf Basis der Überlieferung.“ | S. 30
- Heuristik(Was möchten und können wir wissen? Wie finde ich das Wissen?) | S. 30-33
- Formulierung einer historischen Frage | S. 30
- Keine Entscheidungs-, Sach- oder Rückfragen; Keine W-Fragen | S. 31
- Gegenwartsbezug (Gesellschaftliche Orientierungsbedürfnisse)
- Schülerbezug (Interessen der SuS)
- Traditionsbezug (kulturelles Gedächtnis)
- Wissenschaftlicher Diskursbezug (Kontroversen)
- Geschichtskultureller Diskursbezug
- Theoriebezug
- Methodenbezug (Kausalität)
- Frage muss zum Lerngegenstand werden. SuS müssen historische Fragen formulieren. | S. 32
- Formulierung einer historischen Frage | S. 30
- Eingrenzen des Gegenstandes
- Steuern der Quellenauswahl und Frage nach Relevanz | S. 32
- Multiperspektivität
- Vergleiche und Diskurse
- Konfrontation zweier Lebenswelten
- Konfrontation mit Theorien
- Reflexion, Untersuchung und Vergleich von Fragen
- Hypothesen und Vermutungen aufstellen
- Nötiges Kontextwissen erwerben | S. 33
- Schulbucharbeit
- Lexikon-, Bibliotheks- oder Internetrecherche
- Kritik(Welche Tatsachen können wir aus den Quellen ermitteln?) | S. 33-36
- Quellenauswertung für empirisch gesichertes Wissen zur Beantwortung der historischen Frage | S. 33
- Echtheit und Richtigkeit (äußere Quellenkritik)
- Informationsgehalt (innere Quellenkritik)
- Anhand ausgewählter Quellen exemplarische Einsichten vermitteln
- Erkenntniswissen | S. 34
- Exemplarische Bedeutung
- Gattungstypische Ausdruckskraft
- Anwendung geschichtswissenschaftlicher Untersuchungsmethoden
- Quellenkritische Verfahren
- Historische Begriffe
- Alteritätserfahrungen (Musik, Sprache, Symbolik)
- Neue historische Fragen? –> Dynamik
- Gegenstandswissen
- Neue Informationen?
- Quelle analysier- und kontextualisierbar?
- Exemplarische Einsichten über den Gegenstand?
- Nach Quellengattung unterschiedliche Interpretationsmodelle und Untersuchungsmethoden
- Entstehungszeit, -ort, Autor, Aussage, Gestaltung, Verbreitung…
- „Quellenkritik setzt umfangreiches Erkenntniswissen voraus, das bei den SuS handlungsorientiert aufgebaut werden muss.“ | S. 35
- Wissen über
- Epochenspezifische Gattungen
- Sektorenspezifische Gattungen
- Gattungsspezifische Ausdruckskraft
- Gattungsspezifische Untersuchungsmethoden
- Historizität (diachroner Bedeutungswandel)
- Perspektivität
- Quellensprache: Oft Divergenz zwischen Schüler- und Quellensprache; Verstehenshemmungen überwinden durch Arbeitsmethoden | S. 36
- Interpretation (Sinn- und Bedeutungszusammenhang zur Beantwortung der historischen Frage) | S. 36-38
- Zusammentragen, ordnen, systematisieren, narrativieren | S. 36
- Wechselspiel zwischen geschichtstheoretischen Prämissen und empirischen Befunden
- Temporalität, Kausalität, Entwicklung, Rolle von Persönlichkeiten
- Sprachliche Verknüpfung der gewonnenen Tatsachen für narrativen Zusammenhang
- Theoriegeleiteter Sinnbildungsprozess: | S. 37
- Aus Quellen erhobene Tatsachen werden zu historischen Tatsachen
- Kohärenter Sinnzusammenhang
- Temporal
- Kausal
- Psychologisierend
- Theoriegeleitet
- Methodengeleitet
- Meistens Roter Faden an Zeit gebunden: Zeitverlaufsvorstellungen
- Individuelle Sprach-/Schreibhandlungen durch | S. 38
- Vorwissen
- Alltagstheorien
- Imaginationen
- Sprachkompetenz
- Erzählfähigkeit
- Ziel des Geschichtsunterrichts: Konstruktion von Geschichte im Prozess des Narrativierens zu thematisieren.
- Erzählhandlungen nach Pandel
- Erzählen
- Nacherzählen = Zusammenfassung mit „eigenen Worten“? (Hodel)
„Die perfekte Nacherzählung ist die Kopie der Originalerzählung…“ (Barcelli) - Umerzählen
- Rezensierendes Erzählen
- Fiktionales Erzählen
- Darstellung(Wie kann ich das gewonnene Wissen plausibel vermitteln) | S. 38-41
- In einen Diskurszusammenhang bringen | S. 39
- Narration = Abschluss des Erkenntnisprozesses
- Darstellung = Beginn des historischen Kommunikationsprozesses
- Überprüfung von Triftigkeit, evtl. neue Fragen
- Vortrag, schriftl. Bericht, Interpretationsgespräch, Diskussion
- Wichtige Aspekte
- Lebensweltliche Funktion
- Kommunikationsabsicht
- Kommunikationsbedingungen
- Adressaten
- Gegenstandsaffine Darstellung
- Regeln | S. 40
- Konzentration und Verdichtung des Inhalts
- Strukturierungskonzepte
- Vorstellungsstützen
- Ästhetisierung
4. Verstehen und Erklären | S. 41-44
- „Können wir Vergangenheit ausgehend von unseren gegenwärtigen Erfahrungen überhaupt verstehen, geschweige denn erklären?“ | S. 41
- Verstehen
- Produkt menschlichen Fühlens
- Hineinversetzen
- Normen, Werte, Emotionen, individuelles Vorwissen, Erfahrungen
- Verstehenshemmungen
- Handlungen, die sich aus unseren eigenen lebensweltlichen Erfahrungen heraus nicht verstehen lassen (Hexenverbrennungen) | S. 42
- Erklären
- Subjektgebundenen Erkenntnisgrenzen überwinden
- Strukturierungskonzepte
- Konstellationsanalyse, Längsschnitt, Querschnitt
- Historische Methode: Wie?
- Verstehen und Erklären: Was?
- Perspektivenwechsel | S. 43
- Multiperspektivität
- Rekonstruktion der Vergangenheit immer von einem Sehepunkt aus.
- Verstehen des Handelns der Akteure in ihrer Zeit
- Erkenntnis der eignen Perspektivgebundenheit
- Verstehen des Konstruktcharakters
- Quellen- und Ideologiekritik
- Der Vergleich als Methode: Suche nach Unterschieden und Gemeinsamkeiten | S. 44
- Heuristische Funktion (Heuristik)
- Methodische regulierende Funktion (Kritik)
- Deskriptive Funktion (Interpretation)
- Analytische Funktion (Interpretation)
- Kritische Funktion (Interpretation)
- Explorative Funktion (Interpretation)
5. Regularien der historischen Forschung | S. 45
- Geschichtswissenschaftliche Theorien und Kategorien
- Ergebnisse des historischen Erkenntnisprozesses
- Aus anderen Disziplinen übernommene Konzepte
- Methodisch regulierende Funktion
- Hilfe bei
- Fragen entwickeln, Komplexität reduzieren (Heuristik)
- Aussagewert von Quellen typologisch bestimmen (Kritik)
- Tatsachen narrativieren (Interpretation)
- Fachsprache für Interpretationsergebnisse, intersubjektiv überprüfbar machen (Darstellen)
- Auswahl der im Unterricht zu vermittelnden Theorieelemente sollte sich orientieren an ihrer Bedeutung für
- Gegenwärtige und zukünftige historische Orientierungsbedürfnisse
- Erarbeitung einer Fachsprache
- Analyse geschichtskultureller Sinnbildungen
- Reflexion von Alltagstheorien der SuS